Transgenerationale Traumatisierung und Folgen von Krieg und Nazi-Zeit

Als "Transgenerationale Traumatisierung" wird eine Weitergabe von traumatischen Erfahrungen bezeichnet, die – in unter Umständen modifizierter und subtiler Form – an die nächste oder die nächsten Generationen weitergegeben werden.

Kriegskinder und Kriegsenkel

In Deutschland spielen in diesem Zusammenhang natürlich die Folgen der Erfahrungen aus Krieg und Nazi-Zeit eine große Rolle. Ebenso wie ihre Eltern haben viele Kriegskinder, in dieser Zeit geboren und aufgewachsen, Belastungen oder Traumatisierungen erfahren, für die es keine Sprache und keinen Raum zur Bearbeitung gab. So haben viele dieser sehr prägenden Erfahrungen ihre Wirkungen in Form von psychischen Belastungen oder psychosomatischen Symptomen entfaltet und wirken oft noch heute beeinträchtigend nach.

Und, unweigerlich, haben diese Erfahrungen oftmals ihre Auswirkungen auch auf die nächste Generation. Erst in den letzten Jahren ist das Thema der Kinder dieser Kriegskinder unter dem Schlagwort "Kriegsenkel" verstärkt in den Fokus der Betrachtung gerückt.

Täterschaft und Leid

Neben der kollektiven Rolle als Täter hat es in vielen Familien durch Krieg, Flucht, Vertreibung und Nazi-Ideologie auch viel Leid gegeben. Zudem wirkt die Rolle der Täterschaft weiterhin auf vielfältige Art und Weise sowohl auf individueller wie auf kollektiver Ebene. Immer wieder erstarren Menschen vor diesen gewaltigen Themen, der Brutalität, der Ohnmacht, dem Leid der Opfer, aber auch vor dem unaufgearbeiteten Schmerz aus der eigenen Herkunftsfamilie. Manche identifizieren sich bewusst oder unbewusst mit der "Täter-Rolle", haben Schwierigkeiten mit ihrer Identität als "Deutsche" oder kommen immer wieder in Konflikt beim Thema "Führung".

Persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen

Durch meine Arbeit an einer psychosomatischen Klinik ist mir die Aktualität dieser Themen immer wieder vor Augen geführt worden. Aber auch durch die eigene Auseinandersetzung auf persönlicher und kollektiver Ebene liegt mir die Bewusstwerdung und Bearbeitung dieser Themen am Herzen.

Sowohl die Prozessorientierte Psychologie wie auch Systemische Familienaufstellungen bieten sehr gute Methoden, um sich mit diesem Thema konkret und persönlich auseinander zu setzen. Bei Fragen, Anregungen oder Interesse können Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen. Wir können dann gemeinsam nach einem geeigneten Rahmen zum Umgang mit diesen Themen suchen.