Systemische Aufstellungen

Systemische Aufstellungen sind systematische Verfahren, um bisher unzugängliche Einsichten und Lösungsmöglichkeiten zu erlangen. Zusammenhänge und deren Wirkungen werden äußerlich sichtbar gemacht, was ermöglicht, alte Verstrickungen zu lösen und bewusst neue Möglichkeiten von Beziehung und Zusammenleben zu gestalten.

Es gibt verschiedene Formen von Systemischen Aufstellungen. Sie unterscheiden sich vor allem darin, auf welche Art von "System" der Fokus gerichtet wird.

Familienaufstellungen

In der "klassischen" Art der Aufstellung wird die eigene Herkunftsfamilie angeschaut. Sichtbar und transformierbar werden können dadurch beispielsweise

  • Verstrickungen mit den eigenen Eltern (z. B. Rollenumkehr: das Kind hat sich um die Mutter gekümmert)
  • Muster, die teilweise über Generationen hinweg gelebt, erlitten und weitergegeben wurde (z. B. fehlten die Väter über Generationen hinweg, oder es wurde immer wieder jemand ausgeschlossen)
  • Wirkungen des kollektiven Schicksals (z.B. durch Vertreibung, Krieg, Nazi-Zeit)

Nimmt man "Familienstellen" als Oberbegriff für unterschiedliche Formen von Aufstellungen bezüglich privater Themen, so kann mit dieser Technik fast jedes private Thema bearbeitet werden.

Organisationsaufstellungen

Bei Organisationsaufstellungen handelt es sich um systemische Aufstellungen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit, insbesondere der Arbeit innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Im Fokus steht die spezifische Fragestellung desjenigen, der die Aufstellung machen möchte. Dies kann aus der Rolle einer Führungskraft ebenso wie als Mitarbeiter oder als Geschäftsführer geschehen.

Typische Themen als Ausgangspunkt sind Konflikte, Unproduktivität, Handlungsunfähigkeit, Absatzeinbruch etc. Hauptunterschiede zum Familienstellen sind

  • Der Fokus liegt auf einer beruflichen Fragestellung
  • Zentral ist die Beachtung von beruflichen Rollen mit Verantwortlichkeiten, Abhängigkeiten und Rängen
  • Es geht nicht einfach um das Wohlergehen der Mitglieder – die Organisation hat eine spezifische Aufgabe, deren Marginalisierung oft fatale Folgen hat

Supervisionsaufstellungen

In Supervisionsaufstellungen wird die Aufstellungsmethodik im Supervisionskontext angewendet. Aufstellender kann ein Therapeut oder Coach mit einer Supervisionsfrage zu einem "schwierigen" Klient sein oder ein Berater, der seine Arbeit mit einer ganzen Organisation reflektieren möchte. Es geht um Klärung von Situation und Klientenbeziehung mit dem Ziel, den eigenen Auftrag besser erfüllen zu können.

Anwendung innerhalb von Gruppen und Einzelsitzungen

Typischerweise werden Systemische Aufstellungen in Gruppen angewendet, wo andere Teilnehmer als Stellvertreter für einzelne Personen, Rollen oder "Systemelemente" zur Verfügung stehen. Es ist jedoch auch möglich, mit Hilfe von Platzhaltern (z. B. in Form von Zetteln oder Kissen) im Rahmen einer Einzelarbeit die verschiedenen Personen bzw. Aspekte sichtbar werden zu lassen.

Ich biete die Arbeit mit Systemischen Aufstellungen sowohl im Rahmen von Seminar- und Gruppenangeboten als auch im Einzelsetting im Rahmen von Coaching und Therapie an.